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01.
Sep
2025
Wissen

Kontrolliert lüften - Wohnungslüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung

Das klassische Lüften über geöffnete Fenster ist oft keine zuverlässige Methode für den Luftaustausch. Je nach Wetterlage, Windstärke und Windrichtung wird entweder zu wenig oder zu viel gelüftet. Hohe Wärmeverluste in der Heizperiode sind die Folge. Eine Lösung des Problems versprechen kontrollierte Wohnungslüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung.
Diese Systeme arbeiten nach einem klaren Prinzip: Über ein Kanalsystem wird dem Gebäude eine definierte Menge Frischluft zugeführt. Die Wohnräume werden dabei in drei Bereiche unterteilt:

  • Zuluftbereiche wie Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer und Esszimmer erhalten frische Luft.
  • Abluftbereiche wie Küche, Bad, WC und Hauswirtschaftsraum führen verbrauchte, feuchte oder geruchsbelastete Luft ab.
  • Überströmbereiche wie Flure und Dielen verbinden die Zuluft- und Abluftzonen und sorgen für einen gleichmäßigen Luftaustausch im gesamten Wohnbereich.

Im Winter heizen, im Sommer kühlen
Kernstück einer Wohnungslüftungsanlage ist das Zentralgerät mit Filter, Ventilatoren, Wärmetauscher und Regelelektronik, an das zwei voneinander getrennte Luftführungssysteme angeschlossen werden: Eines führt dem Wohnraum Außenluft zu, das zweite die verbrauchte Luft wieder ab.

Die Außenluft wird vom Ventilator angesaugt und zunächst durch einen Filter gereinigt, um dann den angeschlossenen Zulufträumen zugeführt zu werden. Ein zweiter Ventilator saugt die Luft über einen weiteren Filter aus den Ablufträumen an. Im Wärmetauscher erfolgt die Übertragung von Wärmeenergie aus der wärmeren Abluft auf die kältere Zuluft.

Viele Systeme verfügen zusätzlich über eine sogenannte Bypass-Kassette, die im Sommer für einen Kühleffekt sorgt. Bei kühlen Außentemperaturen – etwa nachts oder am frühen Morgen – wird die Frischluft über einen Bypass am Wärmetauscher vorbeigeleitet. So gelangt die kühle Luft direkt ins Haus, ohne sich an der warmen Abluft zu erwärmen.

Grafik Schema Lüftungsströme

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